Caterina Stein ist neue Koordinatorin der Jugendberufsagentur Chemnitz

So geht’s weiter mit der Jugendberufsagentur – Caterina Stein als neue Koordinatorin gefragt

Jugendliche auf dem Weg ins Berufsleben begleitet: das ist das Ziel der Jugendberufsagentur Chemnitz. Wie das bestmöglich gelingen kann, damit beschäftigt sich unter anderem Caterina Stein, die als neue Koordinatorin der JBA an Bord ist. Im BA Aktuell Interview mit Pressesprecher Eric Bader erklärt sie, was sie für diesen Posten alles mitbringt, welche Ziele sie verfolgt und worauf sie sich besonders freut.

Eric Bader: Frau Caterina Stein, Sie sind ja kein klassisches BA-Kind, wie es so schön heißt. Wie kam die Verbindung zur Agentur für Arbeit Chemnitz und zur jetzigen Stelle als Koordinatorin zu Stande?

Caterina Stein: Als geborene Chemnitzerin habe ich für die Zeit meines Studiums der Medien- und Kulturwissenschaften in Halle/Saale und in Leipzig gelebt. Somit war ich nicht wirklich weit weg von Chemnitz. Und letztendlich bin ich ja auch der Liebe zu meinem jetzigen Partner wegen wieder zurückgekommen. Und neben der Liebe sehe ich die Chancen, die Chemnitz bietet.

Denn für mich ergaben sich die Möglichkeiten in den Bereichen Erwachsenbildung, Marketing und Projektmanagement in Chemnitz zu arbeiten. Als stellv. Niederlassungsleitung bei einem Bildungsträger konnte ich unter anderem eine digitale Unterrichtsform gestalten und umsetzen sowie ESF-Projekte betreuen. Dabei entstand die Nähe zum Jobcenter Chemnitz. Durch diese positiven Berührungspunkte war der berufliche Wechsel in die Arbeitsverwaltung, konkret als kommunale Mitarbeiterin in das Jobcenter Chemnitz in den Bereich Markt und Integration U25 für mich plausibel.

Im Team U25 konnte ich dann mehr Erfahrungen mit Jugendlichen und jungen Menschen bekommen und mich in die verwaltungstechnischen Abläufe vertiefen. Weitere Einblick in die Zusammenarbeit bekam ich als Abwesenheitsvertretung der Teamleitung U25. Diese hilfreichen Erfahrungswerte zusammen mit meinen Kenntnissen aus dem Projektmanagement haben mich bestärkt die Koordination der Jugendberufsagentur anzutreten.

EB: Was hat Sie an der Stelle interessiert?

CS: Wie Sie gemerkt haben, gehörte und gehört es zu mir, neue Wege zu gehen, dabei wertvolle Erfahrungen zu sammeln und gemeinsam Sachverhalte anzugehen und weiterzuentwickeln. Genau dies hat mich an der Koordination der Jugendberufsagentur Chemnitz interessiert.

Auch sehe ich den Übergang von Schule in den Beruf als eine grundsteinlegende Arbeit an. Hierbei gilt es, ein gutes Fundament zu legen, da nicht jeder Jugendliche mit den gleichen Voraussetzungen startet. Genau hier setzt für mich die Arbeit der JBA an – Jugendliche in allen Lebenssituationen zu beraten und zu unterstützen. Sei es nun, dass Unterstützung bei der Ausbildungssuche benötigt wird oder eher Hilfe aufgrund einer sozial schwierigen Situation. Hierbei haben wir in Chemnitz mehrere Besonderheiten wie die Psychosoziale Intensivbetreuung nach §16a. Zudem haben wir Träger der Jugendhilfe direkt im Haus und können somit viele Dienstleistungen unter einem Dach anbieten.

EB: Wie würden Sie die Jugendberufsagentur beschreiben? Welche Ziele sollen umgesetzt werden?

CS: Die Beratung und Unterstützung des einzelnen jungen Menschen haben immer mehrere Ziele. Zuerst soll die Arbeit der JBA zur Senkung der Jugendarbeitslosigkeit führen und dadurch auch zu einer passgenauen Deckung des Fachkräftebedarf der Unternehmen. Dies beinhaltet für mich auch die Einzelperspektive, denn kein Jugendlicher darf verloren gehen. Um das umsetzen zu können, bedarf es einer ganzheitlichen, abgestimmten und vernetzten Betreuung.

Daher ist der wesentliche Bestandteil der Jugendberufsagentur die Vernetzung mit Schulen, Sozial- und Bildungseinrichtungen und Betrieben vor Ort. Es bestehen Kooperationsbündnisse mit dem Landesamt für Schule und Bildung und den Kammern. Weitere wichtige Netzwerkpartner sind Schulen, Sozialleistungsträger, Träger von Bildungs- und Beratungsangeboten, Träger der Jugendhilfe, Arbeitgeber und Unternehmensverbände, Akteure mit wirtschaftlicher Ausrichtung und kommunale Bildungsnetzwerke. Neben diesem breiten Spektrum des fachlichen Kontextes der Partner sind auch Eltern mit einzubeziehen.

Somit ist für mich die JBA eine Bündelung der Angebote der unterschiedlichen Rechtskreise und eine Verzahnung der jungen Menschen mit dem Arbeitsmarkt. Durch die unterschiedlichen Angebote ist die JBA die Anlaufstelle bzw. Verweisstelle für alles, was zur Verbesserung des Übergangs von Schule zum Beruf notwendig ist.

EB: Gibt es eine Art Vision, die Sie von einer idealen Jugendberufsagentur haben?

CS: Hinter der Mission Übergang Schule zum Beruf zu gestalten mit den benannten Zielen steht immer auch eine Vision, welche die gesellschaftlichen Entwicklungen und die Bedarfslage von jungen Menschen spiegelt.

Genau in diesem wichtigen Prozess der Visionsweiterentwicklung befinden wir uns als JBA Chemnitz gerade und es ist eine größere Aufgabe, die durchaus Zeit erfordert und nur zusammen gelöst werden kann. Aber genau durch die gemeinsame Erarbeitung empfinde ich dies als identitätsstiftend und motivierend. Begleitet werden wir hierbei von der Jugendberufsagentur Sachsen (JubaS), um aus dem entstanden Zukunftsbild ein aktuelles Leitbild zu formulieren und es dann zu leben.

EB: Was haben Sie sich als Koordinatorin schon konkret vorgenommen?

CS: Ich bin im April 2025 gestartet und sehe mich als Vermittlerin zwischen allen Akteuren. Neben der Netzwerkarbeit unterstütze ich bei der strukturierten und nachhaltigen Entwicklung der JBA.

Und gemeinsam gehen wir für 2025 drei Schwerpunkte an. Der erste Schwerpunkt sind die Jugendlichen und jungen Menschen mit Migrationshintergrund. Zudem möchten wir die Sichtbarkeit und Transparenz der JBA weiter erhöhen. Das letzte Thema ist die Digitalisierung als zukunftsweisendes Instrument.

EB: Wenn Sie gerade mal nicht Ihrer Haupttätigkeit nachgehen, wo findet man Sie dann für gewöhnlich?

CS: Vielleicht sehen Sie mich auf dem Fahrrad Richtung Garten fahren, oder bei kulturellen Veranstaltungen in der Kulturhauptstadt oder auf der Yogamatte. In diesem Mix aus Erholung, Aktivität und Kultur tanke ich mich auf.

Vielen Dank, Caterina Stein, für das Interview und auf maximale Erfolge für die Jugendberufsagentur.